Hepcat – Push ’n‘ Shove :: Ska-Reggae

Während sich viele White-Boy-Punks leichtfertig und ohne tiefere Kenntnisse der Materie an den Happy-Go-Lucky-Klängen Jamaikas vergreifen, hat man bei den drei schwarzen und vier weißen Gesichtern von Hepcat das angenehme Gefühl, dass hier junge Leute sehr genau ihre Hausaufgaben gemacht haben und nicht bloß des reinen Effekts wegen (siehe No Doubt, Skunk Anansie) die Schätze der Karibikinsel ausbeuten. Zwar spielen Hepcat die Regeln der neuen Punk-Open-Air-Generation mit. nahmen an der Vans Warped-Tour teil und beehren auch sonst fast jedes Mega-Festival, musikalisch lassen sie dagegen glücklicherweise (noch) nichts anbrennen, machen keine Zugeständnisse an den Zeitgeist und spielen staubtrocken ihre geschmackvolle R ’n‘ B-Variante der Skatalites oder eines Desmond Dekker. Bei ihnen ist die relaxte Stimmung nicht bloß Ruhepolster vor der nächsten Hardcore-Attacke- wie etwa bislang bei Rancid-, sondern klares Bekenntnis zu den Traditionen. „Slow, easy and free“ lautet ihr Motto, und wer es nicht beser wüsste, könnte ihre Sounds auch problemlos auf einer der großartigen Soul-Jazz-JamaicaCompilations vermuten, was wohl das größte Kompliment ist, das man einer rootsverbundenen Band wie Hepcat machen kann.

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