Herbie Hancock – Future 2 Future :: Electro – Jauu
Den FUTURE SHOCK für Jazzpuristen hatte Herbie Hancock schon im Jahr 1983 ausgelöst, als er mithilfe von Bill Laswells Material-Posse auf dem gleichnamigen Album die Ehe von Jazz, HipHop und Elektrosounds vollzog. Heute ist FUTURE SHOCK ein Elektro-Klassiker, und der Crossover aus Jazz und Elektronik so normal wie nur was. Und genau vor diesem Hintergrund ist FUTURE 2 FUTURE, Hancocks neuerliche Zusammenarbeit mit Laswell, einzuordnen. Für den Pianisten/Keyboarder, der Anfang der siebziger Jahre mit Alben wie SEXTANT oder HEAD HUNTERS Fusion-Pionierarbeit geleistet hatte und dann in den Achtzigern und Neunzigern das eine oder andere altersmilde Werk mit Standardinterpretationen abgeliefert hat, ist FUTURE 2 FUTURE natürlich wieder ein Schritt in Richtung Experiment. Aber in Zeiten, in denen sich jeder Elektroniker den „Jazz“-Button ans Revers seines Kurzarmhemdes heftet, bedeutet Innovation etwas anderes, als die im Nu Jazz der letzten vier, fünf Jahre gewonnenen Erkenntnisse zu registrieren und umzusetzen. Außerdem dünkt dem Rezensenten, dass FUTURE 2 FUTURE mehr ein Laswell- als ein Hancock-Album geworden ist. Produktion und Gästeliste tragen deutlich die Handschrift von Bill Laswells multikulturellem Musikverständnis: WayneShorter,Jack DeJohnette, Charnett Moffett (Jazz), Chaka Khan (Soul), Rob, Swift, DXT (Underground-HipHop), A Guy Called Gerald (Drum ’n’Bassj, Gigi (World), Carl Craig (Techno) machen mit. Und so klingt’s denn auch. FUTURE 2 FUTURE ist Soul-Underground-HipHop-Drum ’n’Bass-World-Techno-Jazz. Geschmackssicher zwar, aber nicht unbedingt bahnbrechend.
www.future2future.com
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