History

„Dinosaurier – das klingt nach kleinem Hirn und großer Dummheit“, grummelte Michael Stipe im letzten ME-Interview auf die Feststellung, daß R.E.M. zu der fast ausgestorbenen Spezies der Rockbands gehören, die früher wie heute jedes Stadion ausverkaufen können, weil sie mit ihrer Musik Menschen allen Alters erreichen. Dabei kann Stipe kaum Leugnen, daß der Werdegang R.E.M.s in dem bald Vierteljahrhundert seit Gründung bemerkenswert und beispiellos ist: 1981 fanden die Kommilitonen Michael Stipe (Gesang), Peter Buck (Gitarre), Mike Mills (Baß) und Bill Berry (Drums) in Athens, Georgia, zusammen, probten in einer alten Kirche und veröffentlichten kurz darauf ihre Debütsingle „Radio Free Europe“, die mit Sixties-Rock, Wave, Pop und Folk unverhofft den Nerv ihrer Generation traf. Es folgte die EP CHRONIC TOWN und ein Jahr darauf das erste Album MURMUR. Vier Studio-LPs später begann für R.E.M. eine neue Zeitrechnung: Dank der DOCUMENT-Singles „The One I Love“ und „It’s The End Of The World As We Know It“ [ein aus Bandsicht letztlich prophetischer Titel] entstiegen Stipe, Bück. Mills und Berry endgültig ihrem Indie-Image. Pünktlich verließen sie das Kleinlabel I.R.S. und unterschrieben bei Warner Music – ein Vertrag, der vor Veröffentlichung von NEW ADVENTURES in Hi-Fi aufgefrischt wurde und die Band um 80 Millionen Dollar reicher machte. 1997 verließ Bill Berry die Gruppe, um fortan seine Gesundheit zu schonen. Während R.E.M. ihre Songs seither zu dritt schreiben, lassen sie sich auf der Bühne von einer Live-Band den Rücken stärken.