Holly Golightly – Truly She Is None Other

„It’s true, that we love one another“, zwitscherten sich Jack White und Holly Golightly auf dem schönsten Folksong des letzten White-Stripes-Album zu, und man hätte schwören können, es handelte sich dabei um ein kluges (wahlweise: kreuzfideles, kindisches) Verwirrspiel mit Identitäten und Liebeleien (plus Meg in einer transkontinentalen menage a trois). Jetzt wissen wir: Jack bekommt manchmal Wochenendbesuch von Holly. Da steht sie dann vor seiner Wohnungstür, schreibt er in den Liner Notes zu diesem Album, schön wie der Wind, der sie hereinträgt. Dann wird Jack ganz verliebt. Wenn er sich doch nur trauen würde, die liebe Holly zu fragen, ob sie ihm etwas singen könne. Holly singt freundlicherweise für uns alle: Truly She Is None Other ist ein von vorne bis hinten liebreizendes Album geworden, wenn man bedenkt, dass Holly Golightly vor ein paar Monden noch mit dem großen Halunken Billy Childish eine Punkrockparty in der Garage anrichtete. Seitdem hat sie sich von Album zu Album verändert, gleich noch eine perfekte Beinahe-Greatest-Hits-Sammlung (Singles Round-Up) aufgelegt. Mit zwei Ray-Davies-Covers („Time Will Tell“, „Tell Me Now So I Know“) und einer Dosis Blues und Folk, die auch Popfans sich aneignen mögen, schwebt Frau Golightly wie die gute Indie-Märchenfee über den Dächern von Bilderbuch-London. Ein Schalala ist das wie weiland in den Swingin‘ Sixties, steht da jemand mit ’ner Schlappmütze in Carnaby Street? Oder klingt Too Rag (das Studio) grundsätzlich so charmant? Was Jack White in den Liner Notes weiter erzählt: Eigentlich hat er nur von Holly geträumt. Er glaubt sie bei sich, ob in Realität oder ganz anders. Hauptsache da. Holly!

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