Honey Hahs

Dear Someone, Happy Something

Rough Trade/Beggars/Indigo (VÖ: 07.09.18)

Lieber Plattenmeister, das ist nun wirklich fies. Wie soll man dieses Album nur bewerten? Das Trio aus Südlondon macht zwar reizenden Indie-Pop ...

… aber die drei Schwestern Sylvie, Robin and Rowan sind halt auch Kinder. Kinder! Gut, mit 11, 13 und 16 Jahren gehen zwei Drittel schon als Teens durch. Und doch kann man bei der Bewertung dieser Familienband sowohl in die Niedlichkeitsfalle tappen als auch den Fehler machen, Musik von sehr jungen Künstlerinnen nicht ernst zu nehmen, obwohl sie es verdient hätte. Immerhin standen die Girls schon mit Goat Girl auf der Bühne und Steve Mackey von Pulp produzierte das Debüt DEAR SOMEONE, HAPPY SOMETHING. Versuchen wir’s also.

Und hören wir: Drei Musikerinnen aus Künstlerhause, die zwischen akustischem Twee-Pop und Rasselbanden-Indie ein tolles Gespür für Melodien beweisen. Zu Klavier, Lagerfeuer- oder Stromgitarre singen die Honey Hahs schönste Harmonien – und machen sich ihren eigenen Reim auf schwere Themen: „Forever“ etwa handelt davon, dass ihr Vater in einem spontanen Anflug von Weltuntergangsstimmung tonnenweise Essen kauft. „Stop Him“ wiederum sollte ursprünglich ein Song über langweilige Freunde der Familie werden. Weil aber die Honey Hahs Bange hatten, die Lästerei könnte bemerkt werden, machten sie kurzerhand einen Protestsong gegen Trump draus.

So einfach geht das. Und so hübsch ist das, auch abzüglich aller Altersboni.

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