Hong Kong Syndikat – Never too much

So könnte es klappen: Mit ihrer zweiten LP triggern Herr Plez und Herr Grünberg auf der Höhe der Zeit. Cool und mit gehörigem Abstand bearbeiten sie den Stoff, der ankommt.

Aufreißer und Auskoppler ist die Swingnummer „Too Much“, wohltemperiert und locker serviert. Modernisiert, also entfremdet, werden altbekannte Hits über die Rille gezogen, wobei mir die Cover-Version von „Concrete & Gay“ am besten gefällt. Hier zeigt das Syndikat aus Berlin sogar Gefühl und hüpft mit einem fröhlichen Schluckauf über den Beat.

Dünn aber entschlossen hauchen Plez und Grünbergs Stimmen über das Blues Disco- und Rock ’n‘ Roll-Material, oftmals und gekonnt vom Schubiduba-Backgroundchor holder Damen unterstützt. Und wenn sie mal aufhören zu singen, stört das auch nicht weiter. Bei „Flash“ etwa, einer Instrumental-Nummer, kann sich Hanns Schmidt, der Arrangeur und Programmierer, ordentlich austoben.

Das breite Spektrum der dezenten Bläserpassagen und ein gewisser Akai S-612, der sich für die Sample effects verantwortlich zeigt, machen NEVER TOO MUCH zu einer kurzweiligen Angelegenheit.