Horace Andy – Mr. Bassie

Wie so oft: Erst der Respekt aus berufenem Munde läßt die alten Helden Frischluft schnuppern. Bei Horace Andy war es die Zusammenarbeit mit den TripHop-Erfindern Massive Attack, die ihn dem interessierten Massenpublikum nahebrachte. Nun können auch Compilations wie die hier vorliegende auf etwas mehr hoffen als auf ein paar wenige Dreadlock-Aktivisten. Kein Zweifel, verdient hat das der Mann mit der weichen, hohen Stimme, die sich trotzdem nie vom Weg abbringen läßt. Die 14, bei verschiedenen Sessions seit 1970 im legendären „Studio One“ aufgenommenen Tracks können sich mit allem messen, was unter der Marke „Reggae-Klassiker“ firmiert. Mit der souveränen, relaxten Produktion im Hintergrund und erstklassigem Songmaterial, das bis zu „Ain’t No Sunshine“ reicht und dem es an wirklich feinen Stücken wie „Mr. Bassie“, „Child Of The Ghetto“ oder „New Broom“ nicht mangelt, entfaltet der unaufdringliche, aber prägnante Cesangs-Stil von Horace Andy seine ganze Brillanz und offenbart einen spirituellen Soul, wie er nur ganz talentierten Reggae-Künstlern eigen ist.