Hot Chocolate – The Full Monty – The Ultimate Collection

Heiße Schokolade, gefällig? Nein, nicht der beliebte Schlummertrunk ist gemeint. Sondern jenes kochend heiß servierte Band-Aphrodisiakum, das von 1970 bis 1984 den schärfsten Stoff für durchtanzte Nächte parat hielt: Kongenial verbanden sich bei Hot Chocolate schwarze Soul-Roots mit britischer Pop-Coolness. Doch eigentlich war die Band zumindest in den Anfangstagen -ein Kuriosum: Bei der Gründung im Londoner Schwärzen-Ghetto Brixton 1969 bestand das Sextett ausschließlich aus karibischen Einwanderern. John Lennon fand als erster Gefallen an deren sanften Reggae-Klängen. Als Debüt-Single erschien auf dem Beatles-Label Apple eine Coverversion von Lennons „Give Peace A Chance“. Dort verpasste auch Apple-Faktotum Mavis Smith den Neulingen den Namen:The Hot Chocolate Band. Doch erst als die beiden singenden Songschreiber, Frontmann Errol Brown und Bassist Tom Wilson, den Hitproduzenten und Plattenfirmenboss Micky Most auf ihr Material anspitzten, kam die Sache ins Rollen: Gleich mit der ersten Single für RAK Records, dem Philly Soul-Vorläufer „Love Is Life“, kamen Hot Chocolate 1970 auf Platz 6 der UK-Charts das war der Beginn einer sagenhaften Hitserie, der innerhalb der kommenden 15 Jahre 33(1) Top-Platzierungen folgen sollten. Mal den Turbogang voll durchgedrückt, mal eher balladesk tönend, gelangen Genre-Klassiker wie „You Oould’ve Been A Lady“,“You’ll Always Will Be A Friend“ oder „Cheri Babe“. Ab 1973 entstand der typische Chocolate-Sound, der mit „Emma“ erstmals auch für europaweite Charterfolge sorgte. Der mitunter einfältigen Disco-Welle setzen Brown und Co. Gitarren-getriebene Club-Granaten wie „Disco Queen“, „You Sexy Thing“ und“Every i’s A Winner“ entgegen. Die Werkschau THE FÜLL MONTY -THE ULTIMATE COLLECTION hält, was der Name verspricht: Mit sage und schreibe 37 Tracks, ist die Doppel-CD ein Muss für jeden Liebhaber des „Pure Soul-Pop“ der 7oer-Jahre.