Hot Club de Paris – Live at dead lake
„I Wasn’t Being Heartless When I Said Your Favourite Song Lacked Heart“, heißt einer der neuen Songs des New Wave/Punk-Pop-Trios aus Liverpool. Und ein ähnliches Gefühl zur Rechtfertigung (auch vor sich selbst) seines vielleicht harschen Urteils beschleicht auch den Rezensenten beim Hören von live at dead lake. Es ist ja keinesfalls so, dass man herzlos sein möchte gegenüber dieser grundsympathischen Band, deren wirklich witzig-wahnsinnige Wort- und Songkaspereien zu grenzdebilen Dauergrinsen führte. Aber irgendwas fehlt jetzt. Auch wenn Produzent Brian Deck (Modest Mouse, Iran And Wine) half-ich darf das Presseinfo frei übersetzen -, „neue Texturen, Extra-Percussion-Sounds und eine Vielzahl wundervoller und bizarrer Instrumente“ hinzuzufügen. Aber der Überraschungswundertüten-Knalleffekt ist trotzdem weg. Will heißen, für sich selbst genommen funktionieren Drei-Minuten-Spielereien wie das herrlich twee-poppige“Hey! Housebrick“, das verquerverspielt und träumerische „Found Sleeping“ und das herzerweichend-hymnische,eingangs erwähnte Stück bestens. Gleiches gilt für das The-Minuteman-Cover „The Anchor“, das zudem erneut beweist, dass die Hörgewohnheiten und musikalischen Vorlieben des Trios tatsächlich über die gemeine XTC- und Talking-Heads-Plattensammlung hinausgehen. Auf Albumlänge fehlt aber dann doch der ein oder andere weitere Hin-und Aufhörmoment. Und zur guten Wertung aus vollem Herzen dann eben ein halber Punkt.
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