Hot Puppies – Blue Hands

Wer sich an großen Gesten versucht, kann damit ganz schön auf die Fresse fallen. Die Hot Puppies aus Wales gehen dieses Risiko ein und gestikulieren auf Blue Hands erratischer als ein Mime auf Red Bull: Es wird ge(New-)waved und gefunkt, während die (hörbar Blondierte) Sängerin Becky Wood sich mal flüsternd, mal wie Gwen Stefani röhrend an dramatischen, schwindelerregenden Melodiebögen entlanghangelt. Songschreiber und Gitarrist Luke Taylor erwähnt in seinen Texten vergessene amerikanische Schauspielerinnen wie Lillian Gish und Tyrone Power, imitiert Jarvis Cockers Gesang und klimpert in „Orphans Of The Storm“ sogar ziemlich unsubtil um das Hauptmotiv von Beethovens „Ode an die Freude“ herum. Dieses Heranziehen von popkulturellen Giganten wirkt letztendlich etwas einfallslos, und auch die Gesangsmelodien und Texte klingen seltsam forciert und auf „Hugeness“ getrimmt. Blue Hands ist zwar nicht die musikalische Zäsur geworden, die sie offenbar werden sollte, aber schämen müssen sich die Beteiligten für dieses Album auch nicht.

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