Howard Jones – Dream Into Action

Das zweite Album des Synthi-Wizards wird mit Sicherheit nicht mehr die überwältigende Resonanz zur Folge haben, die das Debüt-Werk HUMANS LIB vor genau einem Jahr sogar auf das Siegespodest der gestrengen ME/Sounds-MÜV-Tabelle hievte. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß das hier verwendete Songmatenal um einiges aufgesetzter, erzwungener klingt, als die locker-flockig dargebotenen Songs des ersten Albums.

Das enorme Plus eines Überraschungseffektes hat nun einer Erwartungshaltung Platz machen müssen, die ein unbeschwertes Arbeitsklima bekanntlich nicht gerade fördert.

Rein technisch gesehen hat Howard Jones natürlich zugelegt (in bereits bewährter Zusammenarbeit mit Rupert Hine): Er paart seinen elektronischen Gerätepark geschickt mit fetzigen Bläsern (diesmal sind’s echte! „Things Can Only Better“) und läßt durch originelles Drum-Programming und damit angetriggerten Baß-Läufen schon mal aufhorchen.

Doch das urmenschlichste aller Instrumente – his masters voice wird teilweise recht stiefmütterlich behandelt. Wie kann man bei einer derartig aufwendigen Produktion die Gesangsspur von „Automation“ so stehen lassen? Viel zu oft intoniert Howard hier daneben.

Natürlich ist für weitere Hits vorgesorgt: „Look Mama“ ist nach „Things Can Only get Better“ der nächste todsichere Tip im Charts-Ringelspiel.

Thematisch scheint Mr. Jones noch immer hauptsächlich von der Idee besessen, möglichst allen Menschen mitzuteilen, wie wichtig sie sind und sich auch so zu fühlen hätten – wie ein roter Faden ziehen sich diese Selbsterfahrungs-Weisheiten durch die Rille.

Diejenigen, die sein erstes Album mochten, werden auch hier zufriedengestellt, jubeln werden sie aber auch nicht. Tears For Fears sind halt momentan einfach besser.