Howie Day – Australia
Neid gilt zwar nicht als redliches Gefühl, doch manchmal sollte man ihn nicht verhehlen. Hierzulande verursacht die Newcomerszene mal wieder übles Magengrimmen. Vor allem männliche Solomusiker mit Gitarre sorgen für Unbehagen. Die Amerikaner haben so ein Problem mal wieder nicht: Sie haben Howie Day. Der Junge aus Maine hatte das Teenageralter noch nicht einmal überschritten, als er im Jahr 2000 sein Debütalbum veröffentlichte. Nun, mehr als zwei Jahre später, erscheint Australia auch bei uns. Als musikalische Einflüsse benennt Day Dave Matthews, Radiohead und den begnadeten Jeff Buckley. Der jugendliche Überschwang jedoch treibt den Songwriter in eine etwas andere Richtung. Weniger verkopft als die kunstbeflissenen Radiohead, weniger intensiv als Buckley, erzählt er feinsinnige musikalische Geschichten. Die Songs verzichten auf jeglichen Pomp. Ausgestattet sind sie nur mit dem Nötigsten. Im Zentrum steht Days erdiges Gitarrenspiel. Drumherum schart der Amerikaner bittersüße Melodien, verhaltene Drums und ein Quentchen Elektronik. Von minimalistischem Geiz kann jedoch nicht die Rede sein. Die kühn angelegten Spannungskurven der Songs offenbaren eine Liebe zum Detail, wie man sie von einem 19-Jährigen nicht erwartet. Allein die Lyrics verraten das zarte Alter ihres Urhebers. Doch daran kann er ja noch arbeiten -vermutlich in den nächsten 50 Jahren seiner Laufbahn. www.howieday.com
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