Hunter – The Strange And Savage Life Of Hunter S. Thompson v. E. Jean Carroll
Jean Carrolls „Biographie“ des legendären Gonzo-Journalisten Hunter S. Thompson dürfte ob ihrer offensichtlichen Haßtiraden gegenüber ihres Objekts einzigartig in der Literaturgeschichte sein. Umso erstaunlicher, daß sich dafür sogar noch ein namhafter amerikanischer Verlag fand. Wem hat Hunter dort wohl auf die Füße getreten? Wer Hintergrundinformationen in dieser „Biographie“ über „Amerikas einflußreichsten Politjournalisten“ erwartet, wird enttäuscht. Kaum ein Wort über seinen Chicano Anwalt Acosto oder Hunters einjährige Mitgliedschaft bei den Hell’s Angels. Wenn über seine Schreibe die Rede ist, dann in Pauschalurteilen ohne tiefer gehende Analyse: „der größte Stilist der englischen Sprache“. Was das Buch über den „verkommensten Menschen des 20. Jahrhunderts“ dennoch stellenweise amüsant und lesbar macht, ist die anekdotenhafte Aneinanderreihung von Hunters wildesten Eskapaden —- Sex, Drugs & Rock’n’Roll in Reinkultur.
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