Hustle! – Reggae Disco Kingston London New York

Bevor jüngst der Bastard-Pop die bislang einfachste Formel zur Wiederaufbereitung im Pop etablierte, tat sich vor allem die Dancehall- und Ragga-Szene durch unterhaltsame Räuberei hervor. Die Schlager-Aufbereitung im Reggae hat allerdings eine noch viel längere Tradition und reicht zurück bis zu den Anfängen der jamaikanischen Soundsystems. So herrschte Anfang der achtziger Jahre Nachfrage auch nach Discohymnen mit der Akzentuierung auf der Zwei und der Vier im Viervierteltakt. Für HUSTLE! hat das Soul Jazz-Label acht ausladende Klassiker im „Disco Reggae Style“ ausgegraben. Laune macht die ganze Sammlung, es gibt aber doch Qualitätsunterschiede. Derrick Laro And Trinity schmettern Jacksons „Don’t Stop Till You Get Enough“ eine Idee zu inbrünstig, Xanadu And Sweet Ladys unambitioniertes Cover von „Rapper’s Delight“ kann dem Rap-Klassiker nichts Neues abgewinnen, und manchmal stand offenbar der Geschäftssinn vor Inspiration. Im Gegenzug darf man sich fragen: War Diana Ross‘ „Upside Down“ nicht immer schon ein gut abgehangener Reggae outta Raum und Zeit? Wieso sperrte Anita Ward für „Ring My Bell“ nicht gleich jemand in die Echokammer? Und wer hat behauptet, Massive Attack spielten die bislang ultimative Version von „Be Thankful For What You’ve Got“ ein? Hier gibt es überzeugende Antworten darauf.

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