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Oh, Düsseldorf, du Keimzelle wagemutiger Bands. Kraftwerk, Neu!, Der Plan und auch die, nun ja, Toten Hosen krochen einst aus deinem fruchtbaren Schoß. Und jetzt das: i. Vier Musikerinnen, die unbenamt bleiben und keine Interviews geben wollen, was wahrscheinlich kein Marketing-Trick ist sondern vielmehr der Ausdruck tiefster Überzeugung, dass die Musik auf diesem Debüt nur für sich alleine sprechen kann, stehen für schwebende Ambient-Klänge, mal dezent schwelende, mal fiepsende Synthesizerflächen, auf kleiner Flamme köchelnde Klang-Lava, swingende Improvisationen, zart hingetupfte Tonmalereien, Musik gewordene Poesie. Die Instrumente treten hinter dem Klang zurück. Ob letztlich ein Cello, eine Gitarre oder ein Keyboard den Ton erzeugt, ist völlig egal, hier zählt das Was und nicht das Wie. Das ist perfekter Anti-Rock, live improvisiert an zwei Tagen im März 2001 in Dresden. Und dass diese Platte auf dem Glitterhouse-Label erscheint, ist auch nicht weiter verwunderlich. Andere Bands, die ihre musikalische Heimat in Beverungen gefunden haben [Dakota Suite, Savoy Grand] beweisen mit ihren Arbeiten, dass es eine Verbindung gibt zwischen Americana und Ambient.

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