I.L.L.Will – LP, nicht vollständig

Nur nicht von dem Albumtitel irritieren lassen: Das Debüt des griechisch-deutschen Produzenten I.L.L. Will ist lediglich zwei Minuten kürzer als RUBBER SOUL. Und wie dieses hervorragende, 33-minütige Gesamtkunstwerk des selbstkritischen Hamburgers zeigt, würde es nicht schaden, diese in den 60er Jahren übliche LP-Länge für deutsche HipHop-Veröffentlichungen viel häufiger zum Maßstab zu nehmen. Will hat sieben durchweg kurzweilige Songs mit „Interludes“ und Instrumentals so kunstvoll verknüpft, dass ein homogenes Ganzes entsteht, das von der ersten bis zur letzten Minute musikalisch spannend ist. Nico Suave, Curse, Blumentopf und Zora liefern beachtliche Vokal-Beiträge, doch übertrifft Dendemann von Eins, Zwo alles und sich selbst mit einer Heinz-Rühmännischen Ansprache zur Lage der Nation unter besonderer Berücksichtigung des HipHop („Cro & Pontra“). Da Will zudem das musikalische Wissen hat. um mit Einsatz der Jazz-Koryphäen Ladi Geisler, Wolfgang Schlüter und Rainer Seil den Beats unaufdringlich musikalischen Tiefgang zu verleihen, wird LP, NICHT VOLLSTÄNDIG in seinem Feld für lange Zeit unerreicht bleiben.

www.illwill.de