IceCube :: Laugh Now, Cry Later Lench Mob Records/Virgin/EMI

Krieg oder Frieden – das war die Frage, die sich O’Shea Jackson in seiner Rolle als Ice Cube zuletzt gestellt hatte. Da er seinen war & PEACE-Zyklus vor sechs Jahren mit der friedlichen von zwei Hälften ausklingen ließ, hatte man schon den Eindruck, er würde vor lauter Selbstzufriedenheit nicht mehr wiederkommen und nur noch Filme in Hollywood drehen. Falsch gedacht. Mit einem neuem Werk findet er endlich wieder Anschluß an seine ersten drei überragenden Soloalben aus den frühen 90er Jahren. „Im the father of this gangster shit“. erinnert sich Ice Cube, und die entschlossene Art seines Vortrags zeigt, daß er seinen Ruf, der böseste Redner unter den Westküstenrappern zu sein, nicht fahrlässig aufs Spiel setzen will.

wer ihm wegen seiner zuletzt zahlreichen Nebenengagements dennoch Ausverkauf vorwirft, bekommt mit „Stop Snitchin'“ die passende Abreibung und später auch noch die Hardcore-Rap-Regeln diktiert: „1 never take shit from rappers. Im turning motherfuckers into cadavers“. Ice Cube feuert mit schwerer Munition aus allen Lagen. Amok läuft der Heißsporn aber nicht. Der inzwischen 37jährige weiß, daß er sein Publikum manchmal auch umcharmen muß. Das tun er und seine zahlreichen Produzenten zum Beispiel in „Smoke Some Weed mit orientalischem Sound, im Titelsong mit jazzigen Elementen und in „The Game Lord“ mit dem feistesten Elektronik-P-Funk, seit George Clinton den „Atomic Dog gegeben hat. Gaststars, die auf anderen Rapalben heute in Scharen auftauchen, gibt es auf laugh now, cry later kaum. Ice Cube läßt sich die Show nicht stehlen. Nur alte Kumpels wie Snoop Dogg und WC von der Westside Connection dürfen neben ihn ans Mikro. Da ist Widerstand in der Mehrheit der Fälle absolut zwecklos.

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