Iggy Pop – Nuggets

Genau 30 Jahre ist es her, dass das erste Album von Iggy Pop und seinen Stooges erschien: THE STOOGES gilt den Musikhistorikern als der Ursprung des Punk und als wütender Hardcore-Urknall, der zahlreiche Nachahmer beeinflusste. NUGGETS unternimmt einen Rückblick auf Iggys Jahre 1977 bis 1985, und zwar mit unveröffentlichten Studio- und Live-Aufnahmen. Der als James Newell Osterberg geborene Radikalinski lud bekanntlich schon immer gern Kollegen ein, wie etwa die Sex Pistols, Damned oder Blondie. So findet man natürlich auch bei etlichen der NUGGETS diese VI Ps wieder: Es beginnt mit den von Ric Ocasek produzierten Rockern „Fire Engine“ und“WarriorTribe“, die eigenartigerweise noch nie den Weg auf ein Album fanden. Auf „Family Affair“ und „Woman Dream“ griff Ex-Sex Pistol Steve Jones in die Saiten, und David Bowie als Produzent sorgte für ein fast schon poppiges Outfit. Weiter geht’s mit Soundcheck-Mitschnitten und rohen Stooges-Krachern vom Schlage „I Got A Right“, bis eine energische Fassung von „Sixteen“ mit einem heiseren Iggy am Mikro die erste CD beschließt. Es empfiehlt sich, kurz Luft zu holen, bevor die zweite Scheibe mit einigen Live-Tracks erneut den Atem nimmt. Denn „The Winter Of My Discontent“ – eine apokalyptische Orgie aus Feedback, Rockriffs und Kreischen, wirkt wie ein Faustschlag ins Gesicht. Dann folgt die große Überraschung : „One For My Baby“ zeigt Raubein Iggy als Blues-Crooner. Dass er seine Fans alle paar Sekunden mit „Shut Up, damn It“ zur Ruhe bringen musste, beweist nur, wie wenig Verständnis sie für Balladen übrig hatten. Die wollten vielmehr Radau hören wie „l’m Crying‘ oder seine ruppige Version von „You Really Got Me“, bei der Damned-Gitarrist Brian James in die (verstimmten) Saiten griff. Von den NUGGETS darf man zwar keine Meilensteine erwarten, doch eins beweisen sie: Iggy selbst-der ist ein Punk-Monument.