Ikaria :: Luxembourg

Cobretti Records/Broken Silence

Statt sich ein Brett vor den Kopf zu schlagen, zimmern vier Berliner ihrem Postrock ein melodiebetontes Floß.

Zum Weinen geht man in den Keller oder fährt nach Skandinavien. Dort in Schweden, nisteten sich Ikaria in einer Art Studioidylle ein, um ihrem schwermütig verkopften Collagen-Rock ein paar Erlösungsversprechen anzudichten. Ganz so einfach ist der Schalter aber nicht umzulegen. „Luxembourg“ startet mit dümpelnden Drums und diesig-trüben Gitarren, nur unterbrochen von dem ein oder anderen Soundeffekt, dem es gelingt, aus der Reihe zu tanzen. Schon möchte man genervt „Altherren-Mucke“ tönen, als eine melodiöses „Trial Error“ zum Tanz aufspielt, bevor auf der Trauerfeier das Licht ausgeht und ein gewittriges Drumset „Transmitter“ anschlägt. Endlich geht es aufwärts. Letzte Anspannungen und Anflüge von Hoffnungslosigkeit klären sich auf der Zielgeraden: „Seven Spires“ wagt einen optimistischen Blick auf die Sehnsucht, während das lichtflutende „This One“ dem Aufbruch entgegen strebt. Auf ihrem zweiten Album habe man die Musik zugänglicher machen wollen, sagt die Band. Vorhaben gelungen, auch wenn es etwas braucht, den Deckel vom Döschen Magie abzuschrauben. Weinen möchte man trotzdem – vor Rührung, nicht aus Kummer.

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Story S. 25