Isolation Years – Cover The Distance
Bei Platten, die auch schon vor zehn, 20 oder 30 Jahren hätten erscheinen können, darf man mißtrauisch oder melancholisch werden. Vielleicht haben diese Menschen einfach die Zeit verschlafen, vielleicht sind sie die letzten Exemplare einer aussterbenden Gattung, die um Gehör bitten: Songwundermänner, die nur tun. was sie tun müssen. Ausbrechen aus der Zivilisation und auf die eigenen Schatten springen. Mögen diese sie forttragen in die Geisterwelten der Jingle-Jangle-Gitarren. in die sonnigen Alleen des Psychedelic Pop. Die Geschichten, die von Jakob Nyström und seiner Band erzählt werden, handeln von einem Haufen Träumer, die ein leerstehendes Schulgebäude am Stadtrand besetzen und mit ihrer Musik füllen – bis zur Erschöpfung. Manchmal 16 Stunden am Tag. Nach vier Wochen fährt einer von ihnen in die Stadt und fragt ganz verwirrt, wo er denn Tischtennisbälle kaufen könne. Das Ping-Pong-Spiel und ein paar Flaschen Whiskey hätten sie vor dem Wahnsinn bewahrt, heißt es. Und wenn davon kein Wort wahr wäre, für dieses Album gibt es keine schlechten Geschichten. cover the distance besitzt etwas, das im anstrengenden Pop-Betrieb so leicht verlorengeht, eine Leichtigkeit in der Hingabe. eine Aufopferung für Klarheit und Sehnsucht, eine Eleganz in den Gesangssätzen. Diese Platte ist ein gutes Gefühl. Man muß nur mal „Nurse Hands“ hören. So schön, so schön kann ein Song sein.
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