Ital :: Hive Mind

House-not-House. Progression durch Kreationen, Mutationen und Neuinterpretationen von allem, was mal Housemusik war.

Ital (Obacht, gemeint ist nicht Ital Tek, der seine Platten ebenfalls auf dem Planet-Mu-Label veröffentlicht) ist schon ein spezieller Typ. So weiß man nie, was man von ihm erwarten darf. Seine bisherigen Projekte wie „Mi Ami“ und „Sex Worker“ auf dem Not-Not-Fun-Label waren genauso unberechenbar wie überraschend. Sein Steckenpferd ist sicher die Infiltrierung eindeutiger Pop- und R’n’B-Samples in seine unfreundlich und bedrohlich wirkenden Houseentwürfe (allen voran sein gespenstisches „Rhythm Of The Night“-Cover). So beginnt auch das zwar nur fünf Tracks kurze, aber 45 Minuten lange Album mit „Doesn’t Matter If You Love Him“, einem gestotterten Sampleduell aus Lady Gaga und Whitney Houston. Wie fast alle Tracks hier ist es zum Tanzen eher ungeeignet und produziert überlange Dystopien. Nur eines ist gewiss: Du weißt nie, was als Nächstes kommt. „First Wave“ ist z.B. auch einer von diesen zehn Minuten überschreitenden Kolossen, in denen im Hintergrund entweder kaum zu verstehende Prophezeiungen dargeboten werden oder sich langsam nach und nach (Vorsicht Unwort) Parrish’eske Elemente wie schleichende, aber harte Beats und schwebende Synthesizer über die Tracks legen, die einen spannenden Kontrast zwischen den klassischen Analogsounds und der zukunftsorientierten Thematik bilden. Jedoch keine Regel ohne Ausnahme: „Privacy Settings“, ein kurzes Vergnügen mit entschleunigtem Wolfsgeheul und einer elend langsamen Bassline, sorgt für eine ungewöhnliche Art von Abwechslung. Unbedingt vormerken.

Key Tracks: „First Wave“, „Floridian Void“, „Israel“