Ja, Panik – The Angst And The Money
Indierock: wieder so gut, so berauschend gut, wie beim letzten Mal.
Der Englischanteil in Andreas Spechtls Texten mag etwas zugenommen haben, die Platte generell etwas opulenter, enigmatischer ausgefallen sein … und mit einem Kinderchor aufwarten! Doch im Großen und Ganzen unterscheidet sich das dritte Album der Ex-Burgenländer, Ex-Wahlwiener und nun auch Wahlberliner nicht über die Maßen von seinen Vorgangern. Was für die einen das vernichtendste Urteil bedeutet, kann für eine Band wie Ja, Panik nur das allergrößte Lob sein. Wer so schnell wie diese Jungs (nämlich bereits auf dem Debüt) höchste künstlerische Höhen erreicht hat, dem bleibt kaum mehr Luft nach oben, der muss sich „nur“ noch halten. Ja, Panik gelingt dies mit derselben Selbstverständlichkeit, die sie bereits zur Gründung vor vier Jahren zur aufregendsten, auch weil notwendigsten Band aus dem deutschsprachigen Raum gemacht hat. Hier sind sie also-wieder: diese perfekten, perfekten Refrains, diese Texte, die (wie so unendlich viele andere nicht) Lyrics genannt werden dürfen, zusammengehalten von dieser der Gruppe so ureigenen Einheit aus Aufbegehren und Abgeklärtheit. Lediglich in einem Punkt ist Spechtl zu widersprechen: in der Zeile „Und was ich singe, bleibt entbehrlich, in bloßer Not schnell hergestellt“. Es gibt ganze Leben (die teils in ähnlich bloßer Not schnell hergestellt wurden), die scheinen entbehrlicher als das, was du singst.
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