Jack Bruce & Robin Trower – Truce

Schätzungsweise ist Robin Trower im Moment reichlich sauer: Jahrelang hat man ihm vorgeworfen, er kopiere seit seiner Zeit bei Procol Harum unser aller Hendrix, und nun taucht da ein James Blood Ulmer auf, der ebenfalls Hendrix kopiert, witzlosen Ornette Coleman hinzugibt und dafür auch noch Kritiker-Urteile wie „stilbildend“ (sie!) erhält. Doch prompt spielt Trower eine Platte ein, wo er ohne Kopiereffekt arbeitet – und schon ist wieder nix draus geworden. Denn was der Gitarrist, mit Sänger/ Bassist Jack Bruce neben und Schlagzeuger Reg Isidore hinter sich, auf TRUCE anbietet, ist nichts als ein laues Lüftchen ohne Biß: Zwei Heroen der sechziger Jahre auf der Suche nach dem verlorenen Bluesrock-Riff. Einzig Jack Bruce 1 Stimme tönt noch angenehm, alle weiteren Zutaten treten auf der Stelle oder blicken gar wehmütig zurück. Hier wird Saft und Kraft vorgetäuscht, wo längst ideenarme Trockenzeit vorherrscht. Also: wenn schon, dann ’ne alte Cream-Platte oder Bruce-Soloalben wie HARMONY ROW oder SONGS FOR A TAYLOR. Und als Test bezüglich des Grades an Langeweile: Die Platten von West, Bruce & Laing von vor rund zehn Jahre. Der gleiche Stil, die gleichen Anstrengungen schon damals überholt gewesen.