Jack Logan & Bob Kimbell – Little Private Angel
Würden Kritiker über Plattenverkäufe entscheiden, dann läge Jack Logan jetzt mit einem eisgekühlten Cocktail in der Hand am Rand eines Pools irgendwo in den Hügeln von Hollywood. In Wahrheit liegt er wahrscheinlich schwitzend auf dem leeren Grund eines verdreckten Pools irgendwo in Georgia und versucht dessen Pumpe in Gang zu bringen. Später wird er dann nach Hause gehen, sich ein kühles Bier aufmachen und es sich mit seiner Akustischen auf dem Sofa bequem machen. Wenn er dann eine gute Songidee hat, drückt er auf seinem 4-Spur-Recorder die Aufnahmetaste. So entstanden im Laufe der Jahre über 700 Songs, von denen 42 schließlich 1994 als BULK über die Kanäle Peter Buck (R.E.M.) und Peter Jespersen (Twin Tone-Labelchef) erstmals auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Es dauerte nicht lange, bis die Rede war vom neuen Springsteen, vom neuen Neil Young. Jack ließ das ähnlich kalt wie sein Labelrauswurf 1996 nach dem hochgelobten MOOD ELEVATOR. Jetzt hat er neue Partner und ein neues Album, das wieder mit kleinen Alltagsgeschichten gespickt ist, die erst bei wiederholtem Anhören zünden, sich dann aber tief festsetzen. Logan jammert und beschwert sich nicht, sondern beobachtet die Dinge im Detail, wie es sich für jeden guten Songwriter gehört. Im Gespann mit dem Gitarristen Bob Kimbell bevorzugt er auch musikalisch das Understatement.
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