Jackie Leven – Lovers at the gun club
Großer Sympath, begnadeter Geschichtenerzähler und rastloser Arbeiter im Dienste von Blues, Folk, lindem Rock, Soul und neuerdings auch Jazz: Jackie Leven beliefert von der windumtosten Westküste Schottlands aus seine überschaubare, aber verschworene Fan-Gemeinde Jahr für Jahr mit einem neuen Schwung Musik, die einen schwärmen, staunen, gelegentlich auch kopfschütteln macht. Als Beispiel für Letzteres diene hier das über siebenminütige „The Dentin The Fender And The Wheel Of Fate“,dessen Intro an Miles Davis, ca. the man with the horn, gemahnt,später über den Funk zum Folk findet, zwischen drin Frank Zappa zitiert, verfremdete Stimmen aufbietet und überhaupt so recht wie ein Musik gewordener Turmbau zu Babel klingt. Love it or skip it. Doch enthält lovers at the gun club auch noch allerlei stupenden Stoff: den Titeltrack etwa, den Johnny Dowd mit größtmöglichem Stoizismus zum Besten gibt; ein ganz und gar anrührendes „Heart Full Of Soul“ aus der Feder von David Childers, das er der Einfachheit halber gleich selber singen darf und auch wieder einige dieser typischen, mal leichtfüßigen, mal schwermütigen, mal dramatisch deklamierten, mal smooth gecroonten Leven-Tunes zwischen Pub-Poesie, Pathos und subversivem Pop-Appeal. Ein neues „Marble City Bar“ ist nicht darunter. Schade. Dennoch Schön. VÖ: 15.8. >» www.jackieleven.com
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