Jackie Wilson – The Jackie Wilson Story Vol. 1-6

Der nach jahrelanger Krankheit 1984 verstorbene Jackie Wilson gehörte in den späten fünfziger Jahren zu einer neuen Generation selbstbewußter schwarzer Interpreten. Bis dahin war Rhythm’n’Blues im rassenfeindlichen Amerika noch stark durch weiße Produzenten und Manager dominiert gewesen. Gemeinsam mit Kollegen wie Sam Cooke, James Brown und Otis Redding sollte Wilson den Weg zum selbstbestimmten Soul-Genre im kommenden Jahrzehnt vorzeichnen. Entdeckt wurde der Ex-Amateurboxer in der Talentschmiede von Johnny Otis. Von 1956 an nahm ihn der spätere Motown-Boss Berry Gordy Jr. unter seine Fittiche, der unter anderem auch für Wilsons weltweiten Durchbruch ‚Reet Petite‘ als Komponist verantwortlich zeichnete. Weitere energiegeladene Topseller wie ‚Lonely Teardrops‘, ‚That’s Why I’ll Be Satisfied‘ und ‚To Be Loved‘ folgten bis Anfang der sechziger Jahre. Von da an nahmen dann die Schmalznummern Überhand. Erst im Flower-Power-Sommer 1967 gelang mit dem soulbetonten ‚(Your Love Keeps Lifting Me) Higher And Higher‘ und dem zwei Jahre später folgenden ‚I Get The Sweetest Feeling‘ der Anschlußhit. Drei Jahre nach Wilsons Tod gelang zumindest in Europa mit ‚Reet Petite‘ nochmals ein Top-Ten-Erfolg. THE JACKIE WILSON STORY bietet mit 6 einzelnen Silberlingen mit einer jeweiligen Spieldauer von knapp einer Stunde einen kompletten Rundumschlag seiner Aufnahmen für das amerikanische Label Brunswick in der Zeit von 1957 bis ’74. Die Ausgaben 1 bis 4, mit „The New York Years“ untertitelt, sind musikalisch variationsreicher, driften dafür aber auch schon mal in pure Schlagergefilde ab. Eher soulbetont hingegen klingen die beiden letzten Ausgaben, deren Material von i960 bis 75 ausschließlich in Chicago entstand. Alles in allem 120 Songs mit jeweils hervorragend verfaßten Linernotes und rarem Fotomaterial in jeder einzelnen CD.