Jacques Loussier Trio – Satie: Gymnopédies & Gnossiennes
Die älteren Semester kennen den Pianisten Jacques Loussier noch aus den 60ern, als er Werke von Vivaldi und Bach als Easy-Listening-Jazz interpretierte. Während sich Klassik-Verächter dank PLAY BACH nun auch für Sinfonien erwärmten, nagelten ihn Jazz-Puristen dafür (zu Recht) ans Kreuz. Für sein neues Crossover-Projekt zwischen Jazz und Klassik hat sich der Franzose die minimalistisch-meditativen Klavier-Skizzen Erik Saties ausgesucht. Die normalerweise zart und bedächtig hingetupften „Gymnopedies“ und „Gnossiennes“ bieten viel Spielraum für eigene Interpretation. Den nutzt Loussier im Trio mit Schlagzeug und Baß zu einem sich langsam entfaltenden Improvisationsstil, wie ihn etwa Keith Jarrett entwickelte: mit stetig wiederkehrenden Motiven,Verschiebungen und beschwörenden Rhythmus-Clustern. Das Ergebnis kann sich zwar hören lassen, doch manchmal gerät Loussier trotz seines feinfühligen Gestus‘ und des swingenden Backbeats ein wenig ins süßliche New Age-Fahrwasser.
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