Jad Fair & Teenage Fanclub – :: Words Of Wisdom And Hope

Teenage Fanclub + Jad Fair = Velvet Underground - Nico + Go-Betweens.

Manischer Quälgeist, begnadeter Querulant: Jad Fair kriegt sich nicht mehr ein, seit er Mitte der siebziger Jahre mit Bruder David – mit dem er später seine wichtigste Band Half Japanese gründet – ein einem Schlafzimmer in Michigan das Geräuschemachen zur hohen Form künstlerischen Ausdrucks auserkoren hat. Seitdem führt der sympathische Wirrkopf den avantgardistischen Pop zu immer neuen Höhen. Er quengelte mit Daniel Johnston, twangelte mit Yo La Tengo, zollte Hank Williams wieder Beach Boys Tribut. Was Fair ausgerechnet mit dem schottischen Teenage Fanclub zusammen brachte, darf gerne ein Rätsel bleiben. Es zählt das Ergebnis. In drei Sessions spielte das ungleiche Gespann ein Album ein, das zur tiefsten Wurzel des Avantpop zurück führt: zu Velvet Underground. Die klaren, direkten Arrangements des Fanclubs geben dem großen Vorbild folgend unzweideutig die Richtung vor. Nicht ganz so strahlend und luftig wie auf ihrer jüngsten Wohltat HOWDY, dafür um so lässiger lassen sie es einfach rollen, während Fair im unverkennbaren Erzählstil wie Lou Reed auf Helium diverse you’s anschmachtet, ohne große Umständlichkeiten in ihrer Einzigartigkeit beschreibt. Dort, wo das Spiel des Fanclubs lieblicher, melodiöser durchdringt und gar Chörchen bescheiden trällern, entdecken wir auf WORDS OF WISDOM AND HOPE dann sogar die frühen, spröden Go-Betweens. Und das darf gerne als Empfehlung für diese Platte verstanden werden.