James Carter – Chasin‘ The Gypsy, Layin‘ In The Cut

Chasin The Gypsy Layin‘ In The Cut

ATLANTIC/WEA

Der Saxofon-Gigant James Carter geht im neuen Jahrtausend gleich mit zwei neuen Alben an den Start, deren einzige Gemeinsamkeit – neben Carter an den Saxofonen jeweils zwei Gitarristen in der Besetzung sind. Dabei zeigt sich der stylishe Saxer einmal mehr als ebenso traditionsbewusst wie zukunftsweisend. Auf CHASIN’THE GYPSY 4 huldigt Carter (mit u.a. Cyro Baptista und Joey Baron) dem großen Django Reinhardt. Das Resultat ist ein intensives, cool swingendes Traditionsalbum mit einer erstklassigen Mannschaft (allen voran Violinistin Regina Carter), das aber vor allem all jene Romantiker erfreuen wird, die der Meinung sind, dass der Jazz seine besten Tage bereits hinter sich hat. Für alle anderen ist LAYIN’IN THE CUT 5 gemacht. Das Album bewegt sich zwar auch in der einen oder anderen Tradition – zum Beispiel in der von Ornette Colemans Freefunk-Combo Prime Time, circa 1977 -, aber Coleman gilt ja bei manchen Puristen nach über 40 Jahren immer noch als Anti-Christ des Jazz. LAYIN‘ IN THE CUT jedenfalls ist so unverschämt funky und groovy. wie Prince es heute noch gerne wäre, bewegt sich oft am Rande des Freejazz und lässt dem Ensemble (u.a. Marc Ribct.Jamaaladen Tacuma) viel Raum für ausladende Kollektivimprovisationen und James Carters knarzigen Ton auf den diversen Saxofonen.