James Carter – Heaven On Earth
Saxophon-Hitzkopf Carter fährt mit einem hochkarätig besetzten Quintett live mit der Jazztradition Schlitten. Seit sich James Carter noch als Teenager gleichzeitig in den Bands von Lcster Bowie und Wynton Marsalis seine ersten Sporen verdiente, gilt der Saxophonist aus Detroit nicht nur als hitzköpliger Extremvirtuose an diversen Saxophonen und Klarinetten, sondern auch als einer der wenigen prominenten Jazzstars, die sowohl im Lager der Traditionalisten wie der Avantgarde Respekt genießen. Wie wenig sinnvoll die immer noch glimmende Fehde zwischen diesen beiden Schulen im Jazz ist, beweist Carter mit diesem im Mai im New Yorker „Blue Note“ aufgenommenen Livealbum einmal mehr. Zusammen mit führenden Köpfen des progressiveren Jazz (John Medeski – of Medeski,-Martin-&-Wood-Fame, Drummer Joey Baron, Gitarrist Adam Rogers) und der Bass-Allzweckwaffe Christian McBride fegt James Carter durch ein halbes Dutzend Semi-Standards, dass die Funken nur so fliegen. Da wird Django Reinhardts „Dimimshing“ zu einem Electric-Funk-Furioso, bekommen Bossa, Blues und Souljazz durch die inspirierten, nie Routine verströmenden Soli der fünf Asse ganz neue Aspekte. Und vor allem James Carter selbst macht mit seinen atemberaubenden Exkursionen in den abgefahrensten durch Blastechnik erzeugbaren Sounds klar, wie hervorragend sich die Tradition als Sprungbrett in neue Regionen eignet, wenn nur entsprechend freie Geister an den Instrumenten am Werk sind.
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