James – Pleased To Meet You :: Grosser Britischer Pop

Fast 20 Jahre im Geschäft, schreiben James immer noch grandiose Songs.

In England nach einigen auf und abs längst eine feste Größe und auch in den USA erfolgreich, blieb der Band aus Manchester in Deutschland bislang der große Erfolg versagt. Schade eigentlich und kaum nachvollziehbar. Denn in Sachen melodischer Brit-Popsongs sind James kaum zu schlagen und einiger ihrer alten Stücke – wie etwa „Sit Down“, „Come Home“ oder „She’s A Star“- sind klasse Hits. Vielleicht schaffen es Sänger Tim Booth und seine sechs Kollegen hierzulande mit dem neuen Album Pleased To Meet You, einem großen Werk, das mit zu den besten Arbeiten der 1983 gegründeten Band gehört? Gleich die ersten drei Tracks der Platte, „Space“, „Falling Down“ und „English Beefcake“, bilden eine Einheit aus potenziellen Hits mit federnden Rhythmen und richtigen Ohrwurmmelodien. Jedes dieser Stücke hat Singles-Qualitäten. Die erste Seven-Inch aus dem neuen Album kommt allerdings erst später mit dem großartigen „Getting Away With It (All Messed Up)“, auf dem James mit Akustikgitarre und Violine ihre Folkeinflüsse aufblitzen lassen. Wo „Senorita“ flott-poppig ist, gefällt sich der Titeltrack als ausladende Nummer, die an die experimentellere Frühzeit der Band erinnert und lädt „Give It Away“ mit seiner Melodica zum Mitsingen ein. „Fine“ könnte man sich im entsprechenden Remix als Tanzflächenfeger vorstellen und das ruhige, wunderbare „The Shining“ erinnert in seiner schieren Eleganz an die melancholische Seite der australischen Go-Betweens. „Alaska Pipeline“ schließlich ist ein ruhiger, betörender Ausklang eines exzellenten Albums.

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