James White & The Blacks – Off White

Mit Dinnerjacket, ölig-pomadiger Frisur und bösartigem Charme streckte James White der New Yorker No-Wave-Szenerie des Jahres 1979 den Mittelfinger entgegen. Seine messerscharfen Songs, bei unzähligen Clubauftritten im Big Apple erprobt, mixten Cool- und Free-Jazz und waren gleichermaßen geprägt von Dilettantismus wie Dekadenz. Privat neigte der auch unter dem Namen James Chance & The Contortions firmierende Saxophonist mit seiner Gespielin Anya Philipps zu fesselnden Sadomaso-Spielchen, was sich mitunter auch in seiner Kunst niederschlug. Daß der oft (aber wohl nur wegen seines Heroinkonsums!) mit Charlie Parker verglichene White nicht ganz den Erwartungen seiner damals kurzzeitig euphorischen Anhängerschaft gerecht wurde, belegt die Tatsache seines sang- und klanglosen Verschwindens. Für das Album OFF WHITE stand auch die Punk-Poetin und Rollins-Freundin Lydia Lunch (Ex-Teenage Jesus) mit an seiner Seite, um im Telefon-Sex-Dialog von ‚Stained Sheets‘ hingebungsvoll geil vor sich hinzuglucksen.