Japan – Oil On Canvas

Hier nun das versprochene Vermächtnis der Gruppe, die schon lange tot ist: OIL ON CANVAS ist das Live-Doppel-Album von Japan Aufgenommen auf ihrer letzten Tournee. Mit Steve Jansen (Drums), Mick Kam (Baß, Saxophon). Richard Barbien (Keyboards), dem Japaner und Ippu-Do-Gitarristen Masami Tsuchiya. Und natürlich der sanfte/schöne/junge Mann mit der Brian Ferry-Stimme – immer leicht zerbrechlich – David Sylvian.

OIL ON CANVAS ist in der Tat eine beeindruckende Reise durch das Japan-Gesamtwerk (die Auswahl der Songs beginnt mit ihrer dritten LP QUIET LIFE), mit der Tendenz zu den fernöstlichen Klangstrukturen hier sind es vor allem die Stücke vom letzten Studio-Werk TIN DRUM, das eine perfekte Synthese aus westlicher Pop-Mentalität und östlicher (Japan + China) Sound-Kultur darstellt.

Zusätzlich sind drei bisher unveröffentlichte Japan-Songs auf diesem Live-Mitschnitt: „Oü On Canvas“ (ein kurzes Piano-Intro), „Voices Raised In Welcome, Hands Held In Prayer“ (ein weites, räumliches Keyboards-Manmba-Stimmen-Stück) und „Temple Of Dawn“ (ruhige Tempel-Klange), Was sehr angenehm bei OIL ON CANVAS ist: Obwohl die Doppel-LP live eingespielt wurde, gibt es keine störenden Publikums-Klatsch-Schrei-Geräusche. Und Japan spielen ihre Songs perfekt, OIL ON CANVAS ist mehr als nur eine Ansammlung der größten Hits von Japan. Es ist eine abgerundete, sehr inspirierende Ergänzung zur bisher geleisteten Studio-Arbeit der Gruppe. Ein Live-Album, das eigentlich keins ist.