Jason Becker – Perpetual Burn
Zwei Alben, die im selben Studio unter der Aufsicht desselben Mike Varney (Inhaber des Shrapnel-Labels) aufgenommen, von ein und demselben Fotografen-Team gestylt wurden und eins wies andere ohne Gesang auskommen —- da reicht es eigentlich, sich eins von beiden in den Schrank zu stellen.
Allzuoft wird man es ohnehin nicht rausnehmen, denn die Zeit verstreicht beim Genuß von DRAGONS KISS oder PERPETUAL BURN nicht gerade eilig. Die zwei US-Westcoostler kennen und schätzen sich seit Jahren, arbeiteten in verschiedenen Projekten zusammen und geben sich, versteht sich, auch gegenseitig die Ehre durch Gastauftritte.
Marty gilt als einer der Bahnbrecher des Speedmetal. Jason ist etwas mehr an klassischen Harmoniefolgen und Tonleitern orientiert, läßt aber in Bezug aufs Tempo ebenfalls keine Wünsche offen. Auf beiden Platten rasen, hüpfen, fiedeln, orgeln und tanzen die Fingerchen das Griffbrett rauf und runter. Man sieht sie förmlich Funken schlagen. Nichts gegen die hohe Gitarrenkunst -— aber wenn sie sich nur nach der Zahl der überrannten Bünde pro Zeiteinheit bemißt, gerät der Musikgenuß an die Grenze zum mentalen Streß.
Beide Scheiben atmen Ehrgeiz und den Drang zu musikalischer Neuerung, drücken aber nach spätestens zehn Minuten wie ein Berg von Beton auf Kopf und
Magen. Speedmetal mit musikpädogogischem Anliegen -— dieses Konzept muß in den Graben führen. Verglichen mit Yng wie Malmsteens letztem Werk schneiden sie, weil deutlich einfallsreicher, aber immer noch ordentlich ab. (CD simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)
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