Jeff Apter :: Fornication: The Red Hot Chili Peppers Story

Von drogensuchtigen Knuckleheads zu radiotauglichen Millionenseilern...

Der Weg der Red Hot Chili Peppers war ein wilder Wellenritt von Hochs und Tiefs. Er führte über acht Studioalben, eine lange Reihe Bandmitglieder, den Tod von Hillel Slovak und die Selbstverstümmelung einiger Beteiligter durch Drogen. Der Grundstein dieser Geschichte wurde bereits in den Elternhäusern der Peppers gelegt: Alle hatten eine zerrüttete Kindheit, besonders Anthony Kiedis. Nach der Trennung seiner Eltern zog er mit Vater Blackie Dammet nach Los Angeles und wurde von ihm auf das Leben als Rock’n’Roll-Star vorbereitet. Kiedis rauchte mit seinem Vater Marihuana, ging mit ihm in Clubs und verlor als 12jähriger seine Jungfräulichkeit an eine von Papas zahlreichen Kurzzeitfreundinnen. Jeff Apters Buch, dessen Titel auf deutsch „Unzucht“ bedeutet, wird in solchen anekdotenhaften Erzählungen bedingt seinem Titel gerecht. Aber eben leider nur bedingt: Die Chili Peppers bergen dank ihrer Exzess-, Depressions- und Drogengeschichte eine unendliche Zahl von Geheimnissen. Das Spektakel liegt bei den Chili Peppers greifbar auf der Hand – trotzdem schafft es Jeff Apter. die Suppe lauwarm zu halten. Zuviel Platz widmet er den Eckpfeilern der Bandgeschichte Idie, wer mag, in jedem Rocklexikon nachlesen kann), hüpft von Album zu Album, zitiert Kritiken aus Rolling Stone und Kerrang und breitet Produktionsdetails aus. Die erwähnten schmutzigen, den Titel wirklich rechtfertigenden Anekdoten kommen dabei zu kurz. Apter gelingt es nicht, Sex, Schweiß und Tod, die dieser Band in den Knochen sitzen, wirklich authentisch zu vermitteln. So funktioniert das Buch lediglich als ausführlicher Überblick über die Produkthistorie der Chili Peppers – mehr nicht.