Jeff Buckley/Gary Lucas

Songs To No One

Sensationeller Archiv-Fund zweier sympathischer Höllenhunde.

Auf der Suche nach dem Mini-Erbe von Jeff Buckley sind jetzt endlich auch die Schubladen der Knitting Factory geöffnet worden. Von dem New Yorker Umschlagplatz für avantgardistische Leistungsnachweise, in dem Anfang der Neunziger Jahre Gary Lucas den jungen Barden inthronisierte. Von 1991 und 1992 stammen die Raritäten, die Demo-Tapes und Live-Mitschnitte dieses wundersamen Duetts, die Lieder wie ein aus dem Takt geratenes Herz-Muskel-System behandeln. Und in denen Buckley den Blues in bester Janis-Joplin-Manier reinkarniert, Robert Plant imitiert und als wildgewordener Punk durchdreht. Mit engagierter Unterstützung von Lucas‘ hyperventilierend dahinhüpfender Folk-Gitarre, der Gods & Monsters-Band sowie Sex Mob, der Art-Jazz-Pop-Band von Trompeter Steven Bernstein. Nach seinem Umzug von der West- an die Ostküste präsentiert sich Buckley hier als verstörender Melancholiker, der den Nektar aus den Blumen des Bösen saugt. Dann wieder mimt er den Sanften, den charmanten Großstadt-Jungen, dessen Lockstoffe jede Wunde heilen lassen. SONGS TO NO ONE ist große Musik als Ergebnis einer kurzen, aber heftigen Liaison.

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