Die Zwillinge auf dem Cover I sind nicht nur Dekoration, sondern tatsächlich The Watson Twins IChandra und Leigh), zwei Gospelsängerinnen. Mit ihnen zusammen hat Jenny Lewis, Sängerin der Indie-Poprocker Rilo Kiley, ihr Solodebüt Rabbit Fur Coat aufgenommen. Ein in jeder Hinsicht klassisches Soloalbum. „Klassisch“, weil Lewis sich stark an traditionellem Country und Soul orientiert. Der Opener „Run Devil Run“ erinnert mit seinem dreistimmigen Gesang frappierend an die Sirenen-Szene aus dem Coen-Brüder-Film „O Brother. Where Art Thou?“ In „Big Guns“ gibt Lewis die Indie-Dolly-Parton. Der Titelsong ist eine ergreifende Schlicht-Akustik-Gitarren-Nummer. Und bei allen Songs sorgt Stammproduzent Mike Mogis (of Saddle-Creek-fame) für eine behagliche, warme Atmosphäre. Trotzdem verhält sich Rabbit Fur Coat zu Rilo Kiley in etwa wie A Camp zu den Cardigans. Ein klassisches, persönliches Soloalbum, keine aufgesetzten Rollen und kein Einfluß der Bandkollegen. statt dessen Songs über Glauben, gescheiterte Beziehungen. Familie und einige Freunde, die „aushelfen“. Am prominentesten im Travelling-Wilburys-Cover „Handle With Care. Die Rollen von Dylan, Orbison, Harrison und Co. übernehmen Ben Gibbard (Death Cab For Cutie), M. Ward und Conor Oberst (auf dessen Label Team Love das Album in den USA erscheint). Und wenn letzterer die Zeilen „O sweet smell of success“ singt, dann lacht nicht nur das Herz.

http://team-love.com/bands/jenny/