Jermaine Stewart – Say It Again
Die schwarze Welt wird „bad“, Jermaine Stewart bleibt brav —- textlich wie musikalisch. Vor fast zwei Jahren hatte der ehemalige Tänzer noch einen Hit mit „We Don’t Have To Take Our Clothes Off“, heute empfiehlt er sich eher als singender Kleiderständer mit „Dress It Up“. Er möchte nicht schlüpfrig angemacht werden („Don’t Talk Dirty To Me“), warnt vor einer Liebe nach der Beziehung („Don’t Have Sex With Your Ex“) und hält sich ansonsten an das, was Mami ihm geraten hat. Die beiden Star-Produzenten seiner letzten LP (Naroda Michael Waiden und Jellybean) hat er zwar verloren, dafür ist Jermaine Stewarts Background-Chor um zwei illustre Namen bereichert worden: James Ingram (selbst bei genauem Hinhören nicht auszumachen) und Jodey Watley, die auch bei einigen Songs mitkomponiert hat. Errol Brown beweist mit seinem Beitrag („Get Lucky“), daß die Schokolade längst nicht mehr so heiß serviert wird wie früher, und die restlichen 12 Komponisten haben auch schon lange nicht mehr auf einer Tanzfläche geschwitzt. Der Titelsong „Say It Again“ ist in sanften Tönen gehalten und erinnert entfernt an Reggae. Der Rest der LP ist die Art schwarze Musik, bei der man nachmittags am Bügeltisch unbeschwert mitwippen kann. Nett, harmlos und weitgehend schmerzfrei konsumierbar.
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