Jethro Tüll

War Child Minstrel In The Gallery Too Old To Rock’n’Roll: Too Young To Die EMI Electrola Rock: Die Tull-Alben sieben bis neun, remastered, mit Liner Notes von lan Anderson und reichlich Bonustracks.

lan Anderson war mächtig sauer. Da hatten er und seine Begleiter mit A PAS-SION PLAY ihr bisher ambitioniertestes Werk vorgelegt – und dann das: Die Kritiker zerrissen das Album in der Luft, die Fans fanden’s nur so mittel. Der Meister drohte mit vorgezogenem Ruhestand, kriegte sich aber wider Erwarten doch wieder ein und besann sich seiner Songwriter-Qualitäten, die alsbald im trotz komischer Geräuscheffekte und bisweilen allzu zuckriger Streichereinlagen okayen WAR CHILD I1974I 3,5 ihren Niederschlag fanden. Den halben Zusatzstern gibt’s übrigens für die sieben Bonustracks, wobei vor allem „Rainbow Blues“ und „Glory Row‘ hervorzuheben sind. Das Tull-Hoch hielt an: Ein Jahr später geriet ihnen das folknahe MIN-STREL IN THE GALLERY 4 zum besten Werk seit THICK AS A BRICK. Martin Barre, John Evan. Jeffrey Hammond-Hammond und Barriemore Barlow musizierten superfiligran, derweil Anderson den Troubadour am Hofe des Königs gab. Als Erste unter Gleichen dürfen das Titelstück,“.Requiem“ sowie das 16-minütige „Baker St. Muse“ gelten Ifünf Bonustracks). Leider wechselte der Flötenwizard™ danach vorübergehend das Metier: vom Minnesänger zum – ähem – Motorradrocker. TOO OLD TO ROCK’N’ROLL: TOO YOUNG TO DIE 2,5 hieß die flache Moritat über Ray Lomas. den letzten aufrechten Biker. Ähnlich platt, im günstigsten Fall routiniert (Ausnahmen: das Titelstück und „From A Dead Beat To An Old Greaser’l hörte sich die Musik an. Bald aber sollten „Lieder vom Wald“ erklingen – und die beste Tull-Phase einläuten.

www.iethrolull.com