Jewel – 0304

Ach, Jewel Kilcher. 1995, Pieces Of You. Das nette Mädchen (aus Alaska, wie damals keiner der zahlreichen Berichte über sie müde wurde zu betonen). Introvertiert und doch so selbstbewusst. Dabei erst 20. Kann sogar jodeln. Soloakustik-Auftritte für Feuilleton-Leser und Roger Willemsen. Mit Anekdötchen (und Gejodel). Dann 1998 Spirit. Ein kleines Meisterwerk des reduzierten Folk. 2001 This Way, der Abstieg: ekelerregender Erwachsenenpop (Jewel macht sich auf der Bühne zum Trottel. Hat sich in ihren Gitarristen verliebt. Das merkt man.) Tiefer kann man nicht sinken. Doch. 2003, Jewel entdeckt die Körperlichkeit und den Produzenten Lester Mendez (Shakira, Enrique Iglesias). Der macht aus der introvertierten Folk-Frau aus Alaska den universellen Popstar aus dem globalen Dorf, eine Shakira-JLo für noch Ärmere. Mit poppigen Melodien, Piepsstimmchen und Beats. Ja: Beats. Das kann man dann als Erweiterung des künstlerischen Spektrums sehen, oder einfach als musikalischen Müll, den man sich so nicht von Jennifer Lopez oder Christina Aguilera bieten lassen würde. Von Jewel schon gleich gar nicht. VÖ: 8.9.

>>> www.jewel-jk.de