Jim O’Rourke – Halfway To A Threeway

Jim 0 Rourke ist-für alle,dies nicht wissen sollten-der Phil Spector,der Bill Laswell und der Rick Rubin der ooer Jahre. Als Komponist und Gitarrist (auf seinen eigenen Platten), als Produzent (Faust, John Fahey, Sonic Youth, Smog, Stereolab) und Remixer (Tortoise, Oval, The Sea And Cake, Kid Loco, High Ilamas, Jesus Lizard.Autechre) ist der Mann aus Chicago für seine Generation genauso wichtig, wie Vorgenannte für die Ihre. Weil aber das Glück bekanntlich immer woanders ist, das nächste Ziel immer das ist, was am schwersten zu erreichen ist, bewegt sich der klassisch geschulte Musiker seit seiner ’99er Platte EUREKA immer weiter weg von der Avantgarde, der Post-Klassik, der freien Improvisation, den strukturierten 60-minütigen elektro-akustischen Kompositionen – hin zu dem, was er für Pop hält. In dieser Tradition bewegt sich auch das Minialbum HALF-WAY TO A THREEWAY 4 mit vier Songs zwischen der folkigen Luftigkeit der frühen Crosby, Stills, Nash & Young, der Verspieltheit der High Llamas und der Harmoniesucht der Beach Boys, als letztere tatsächlich noch „Boys“ waren. Damit will O’Rourke uns- und vor allem sich selber beweisen.dasserauch noch der Van Dyke Parks der ooer Jahre ist. IN BERN 4 dokumentiert dagegen einen Duoauftritt O’Rourkes mit dem Gitarrenimprovisator Loren MazzaCane Connors ebenda im Dezember 1997. Auf früheren Gitarrenplatten hat O’Rourkeja schon gezeigt, dass er chirugisch genau jede Klangfarbe auf den sechs Saiten erzeugen kann, dass sein Spiel einmal wie John Fahey (auf BAD TIMING), dann wieder wie Derek Bailey (auf TOMORROW KNOWS WHERE YOU LIVE mit Henry Kaiser) klingen kann. Hier hingegen stellt er sich ganz in den Dienst von Connors intimer Sache, wird Teil einer lyrischen, impressionistischen Interaktion, an deren Ende der pure Schönklang am Rande zur Stille steht. Eine zwiespältige Sache freilich, eine Wanderung auf dem schmalen Grat zwischen ambienter Erhabenheit, wie sie etwa von ECM verkörpert wird, und dem Kitsch eines Mark Knopfler.