Jim Wayne Swingtett – Western Star Games
Yee-haawl Country rules! Und das im an und für sich eher mittel-wilden Westen Deutschlands. Da haben sich im letzten Jahr vier Cowboy Junkies zusammengetan, um mal eben – mit Wurschtigkeit und charmantem Dilettantismus-ihre verschrobene LoFi-Version von Country-Musik zu machen. Und die erinnert denn auch weniger an Willie Nelson, als an Beck und Weens 12 GOLDEN COUNTRY GREATS. Mit Banjo, einem verstimmt klimpernden Saloon-Klavier, Slide-Guitar, Mundharmonika und Gesang mit Indietouch haben die Vier ganze 21 – meist nur je zweiminütige -LoFi-Country-Perlen aufgenommen. Und zwar laut Booklet im Wohnzimmer oder wahlweise im Keller-woran man in Anbetracht der wirklich ganz schön Iowen Klangqualität keine Sekunde lang zweifelt. Da galoppieren sie also mit staubigen Kehlen durch die bundesdeutsche Steppe und singen trübselige Cowboylieder vor sich hin, die mal nach John Denver („Tear Of The Sun“), mal nach Ragtime („Sunday Girl“) klingen. „Wild Bill“ ist ein, hüstel, „Konzertmitschnitt“ vom allerersten Auftritt der Band, der sich anhört, als hätte jemand zufällig im Jugendzentrum den uralten klapprigen Cassettenrecorder von Tante Gerda mitlaufen lassen. Man möchte fast meinen, da lebt jemand seinen Tick nach Lust und Laune aus. Daß Shawn Barton und Tonya Lamm von Hazeldine bei zwei Stücken den Background-Gesang beisteuern, und das Ganze von Olaf Opal (Liquido, Notwist, Miles) abgemischt wird, verheißt aber doch Größeres. Und bald geht’s mit Sebadoh auf Tour. Hinreiten. Yee-haaw!
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