Jimi Hendrix – South Saturn Delta
Der Mythos Hendrix ist in mancherlei Hinsicht ein trauriges Kapitel. Schon vor seinem Ableben taten sich Abgründe auf, die sich nach dem 18. September 1970, seinem Todestag, zu Horrorszenarien entwickelten. Manager, Produzenten, Mitmusiker, sogenannte Freunde, Fans jeder beanspruchte ein noch größeres Stück vom Kuchen. Seit einiger Zeit ist nun die liebe Verwandtschaft am Zug. Vater AI und Hendrix‘ Stiefschwester Janie kümmern sich liebevoll um den Nachlaß mit der flugs gegründeten Firma Experience Hendrix. Nach fast 30 Jahren landet der Geldsegen endlich im Schoß der Familie. Das nach Jimis Vorstellungen zusammengestellte FIRST RAYS OF THE NEW RISING SUN brachte zunächst Ordnung ins Hendix’sche Oeuvre, doch mit SOUTH SATURN DELTA taucht erneut die oft gestellte Frage auf: Muß das denn sein? Sicher, die insgesamt 15Tracks klingen erstaunlich homogen, obwohl sie zwischen 1967 bis 70 in den unterschiedlichsten Besetzungen (Experience I & II, das erweiterte Woodstock Ensemble Gypsy Sun & Rainbows, Band Of Gypsys) in den Londoner Olympic Sutdios und in Jimis New Yorker Electric Ladyland Studios entstanden sind.Tatsächlich „neu“ ist keiner der Songs. Aber Katalogmanager John McDermott, Original Hendrix-Studio-Engineer Eddie Kramer und George Marino gaben sich bei der Zusammenstellung wirklich Mühe: „Sweet Angel“ (ein Demo von „Angel“),“Here He Comes (Loverman)“, eine Studioversion („MessageTo The Universe“) des Band Of Gypsies-Live-Favoriten „Message To Love“, liegen schon seit Jahren allesamt auf Bootleg vor. Gleiches gilt für die unterschiedlichen Mixe von „All Along The Watchtower“ „Stars That Playing With Laughing Sam’s Dice“.“Drifter’s Escape“, „Power Of Soul“ und den Titelsong. Der nicht uninteressante Rest (darunter „Look OverYonder“,“Tax Free“,“Midnight“) ist den längst gestrichenen, posthumen Vinyl-Album WAR HEROES und dem Soundtrack RAINBOW BRIDGE entnommen. Ein Ende der Leichenfledderei ist also also nicht in Sicht. Auch wenn das dabei erwirtschaftete Geld jetzt in der Familie Hendrix bleibt.
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