Jimi Tenor – Organism :: Bunt
Das finnische Ein-Mann-Orchester holt zum großen Tusch aus. Mit dem Song „Year Of The Apocalypse“ antwortet Jimi Tenor schräg-humorvoll auf „1999“, die wieder schwer aktuelle Jahrtausendausklangshymne von Prince. Entfernte Ähnlichkeiten sind dabei nicht zu überhören. Auch Tenor will, daß wir in diesem Jahr noch einmal richtig die Sektkorken knallen lassen. Deshalb hat sich der notorische Eklektiker in Barcelona, Berlin, London, New York und – wie sollte es anders sein, seiner Heimatstadt Lahti – einquartiert und für sein viertes Album besonders reichhaltigen Sound ausgeknobelt. Aus zum Teil uralten Tastengeräten zaubert er flockigen House, zappelnden Electro-HipHop, Nervenkitzel der Blaxploitation-Soundtracks der Siebziger, Opulenz von John Barry-Kompositionen und die Intimität romantischer Jazz-Balladen hervor, als wäre das alles gar nichts. Gerade die weiblichen Hörer müssten an Tenors raffinierten Stilsprüngen ihre Freude haben, denn seine Musik klingt männlich-verführerisch und sexy. Also einfach zurücklehnen, gedämpftes Licht einschalten und träumen. In solchen Momenten wird die absolute Extraklasse des Lounge-Häkkinen besonders gegenwärtig.
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