Jimi Tenor – Utopian Dream :: Elektronik

Jimi Tenor hat sich nach fünf Jahren vom Warp-Label „in aller Freundschaft“ getrennt. Mag sein, dass Tenors musikalische Entwicklung weg vom „Warp-Sound“ dafür verantwortlich war, oder aber auch die Entwicklung des Labels vom abstrakten Gefrickel hin zu mehr Electronic Listening. Nach Tenors bombastischen 2000er Orchesterwerk OUT OF NOWHERE, oder dem 99er ORGANISM, einem Meisterwerk, das quasi eine Bestandsaufnahme der elektronischen Musik zum ausgehenden Jahrhundert darstellte, steht der Finne mit Utopian Dream wieder hinter der Theke eines elektronischen Gemischtwarenladens. Zwischen mellow Seventies-Grooves, Orchesterarrangements, dem Prince der SIGN O’THE TIMES-Ära, Fusion-/Post-Freejazz-Experimenten.diein ihrer Anmutung an den Pharoah Sanders der späten Sechziger erinnern, Stereolab’schen Easy Listening-Sounds, mal lyrischen, mal sehr freien Ausflügen auf dem Tenorsaxofon schleichen sich hier allerdings auch immer wieder ein paar belanglose, dudelige NuJazz-Sequenzen ein, die das Vergnügen schmälern. Dabei hört man deutlich die Bemühungen Tenors, durch eine reduzierte LoFi-Atmo zurück zum Sound seiner Prä-Warp-Platten zu kommen. Utopian Dream ist sicherlich nicht schlecht, aber gemessen an der Konkurrenz bedeutet das Album keine Weiterentwicklung für Jimi Tenor

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