Joe Zawinul & The Zawinul Syndicate – Vienna Nights
Der österreichische Keyboarder kann machen, was er will – er hat stets das richtige Händchen. Auch wenn Joe Zawinul dabei nicht unbedingt immer vom genialen Geistesblitz getroffen wird. So wie im Letzten Jahr, als er zur Eröffnung seines Jazz-Clubs „Birdland“ in Wien gleich eine musikalische Weltreise veranstaltete, die von Argentinien über New York bis nach Algerien ging. Und natürlich durften Klassiker wie „Two Lines und „Boogie Woogie Waltz“ aus alten Weafher-Report-Zeiten nicht fehlen, in denen Zawinul sich endgültig in die Belle Etage des Jazz katapultierte. So sehr eben Bekanntes in neue Band-Schläuche gefüllt wurde, so vital, wendig, schmissig, raffiniert und nicht zuletzt elastisch groovend holte Zawinul aus seinem Zawinul Syndicate alle Facetten raus, um aus Routine reines Vergnügen entstehen zu lassen. Mit dem Sänger Arto Tuncbyaciyan sorgt er für stammesrituelle Narkotik, flirrt in „Chabiba“ nordafrikanische Hitze zu rock-jazziger Pace. Und wenn dazwischen ein Duke-Ellington-Gospel („Come Sunday“) und Salif Keitas „Y’Lena “ den Multi-Kulti-Bogen entspannt spannen, zieht Zawinul dann doch wieder die Zügel an. Wie in „Rooftops Of Vienna“. bei dem er seiner Stimme den Vocoder und dem Rhythmen Sprungfedern anschnallt – um eine rasende Fusion-Ablahrt hinzulegen, bei der man kaum glauben mag, daß der Ur-Wiener und musikalische Weltenbürger gerade seinen 73. Geburtstag gefeiert haben soll.
>>>www.zawinulsyndicate.com
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