John Lee Hooker – If You Miss ‚im…I Got ‚im
Daß John Lee Hooker einmal zurecht der „primitivste und afrikanischste“ Bluessänger genannt wurde, mag kaum glauben, wer den heute 81jährigen nur von seinen polierten Werken seit dem ’89er Megaseller THE HEALER kennt. Am 29. Mai 1969 spielte er mit einigen Kumpels und seinem Cousin Earl Hooker in einer einzigen Session IF YOU MISS ‚IM… ein. Das Album enthält die für Hooker typische Mischung aus Zwölftaktern kurz vor dem Stillstand („Lonesome Mood“, „Have Mercy On My Soul“) und bärbeißigem Boogie („Baby, I Love You“), die des ungeschönten Growls wegen an das Gestammel nach zuviel Selbstgebranntem, an archaische Rituale und die Gewalt von Geisteraustreibungen erinnern, an Sex, Suff und Sünde eben. Damals war The Hook alles andere als massenkompatibel, folgte keinen Verkaufsstrategien, sondern nur seinen Instinkten und klingt deshalb zunächst sperrig, eintönig gar- bis die Magie hörbar wird. Dann gibt es keinen Zweifel mehr, was „the real stuff“ ist. Nebenbei: Als diese Aufnahmen beendet waren, spielte die Band am gleichen Tag eine Platte für Earl Hooker ein. Those were the days, my friend.
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