John Lennon – Mind Games
Auf Gedankenspielereien hat er’s also abgesehen, der gute, alte John. Wer sich mal irgendwann näher mit diesem Ex-Beatle beschäftigt hat (und wer hat das nicht!), der weiss, wie tricky seine Texte sein können. Jawohl, Texte, denn musikalisch bringt John nichts besonders Neues. Ein Kritiker in einer englischen Musikzeitung meinte zu diesem Album, dass es eine rockigere Version der ‚Imagine‘ LP sei, nun, diese Definition finde ich gar nicht so schlecht, ich muss mir ja meine Sprüche nicht immer auf meinem eigenen Mist wachsen lassen. In der Tat ist der inzwischen längst auch als Single erfolgreiche Titelsong dieser Platte das am angenehmsten in die Ohren gehende Stück dieses neuen Lennon-Opus. John gibt sich in diesem Song kämpferisch-friedlich, wenn er singt „Ich spiele den Gedanken-Guerilla und erinnere damit an love and peace. Ich bitte Euch, make love not war – ich weiss, dass ihr diesen Spruch schon mal gehört habt.“ In einem anderen Song, der der japanischen Titel ‚Aisumasen‘ trägt, bittet John Yoko um Entschuldigung für all die schlimmen Sachen, die man sich nun einmal im alltäglichen Leben antut, wenn man in den selben vier Wänden wohnt. Besonders rock’n’rollig geht es zu in den Nummern ‚Tight A$‘, ‚Meat City‘ und ‚Bring On Lucie‘. Den letztgenannten Song sollte Lennons Plattenfirma eigentlich auch so schnell wie möglich als Single herausbringen – ich könnte schwören, er würde ein Super-Hit werden.