John Lennon – Zwei Jungfrauen oder Wahnsinnig in Dänemark
Beatlemania und kein Ende. Nachdem jüngst mit großem Werbetrara altes Tonmaterial der Fab Four aus dem Dornröschenschlaf im Archiv wachgeküßt wurde, schickt man nun am laufenden Meter gewinnversprechende Memorabilia aus dem Nachlaß hinterher. So wie die Textskizzen, die John Lennon zwischen 1975 und seinem Todesjahr 1980 verfaßt hat, in einer deutschsprachigen Taschenbuchausgabe unter die Leute zu bringen. Hier erleben wir den ehemaligen Pilzkopf einmal von einer ganz anderen Seite, nämlich als wortgewandten Schriftsteller. Und was der kaum bekannte Literat Lennon seinerzeit mit spitzer Feder aufs Papier gebracht hat, dürfte die Freunde grotesker Kurzgeschichten auch heute noch köstlich amüsieren. Der Ex-Beatle setzt sich hier selbstironisch und ungeheuer komisch mit seiner Rolle als Star auseinander, er nimmt mit bissigem Sprachwitz die Verlogenheit des Showgeschäfts aufs Korn, er wendet sich in entschiedenen Formulierungen gegen die rassistischen Angriffe auf seine Frau Yoko Ono. Zudem denkt der hochbegabte Hobbyschreiber in anarchischen, lakonisch hingeworfenen Sentenzen über das Lebensgefühl seiner Generation sowie die Aufbruchstimmung und die sexuelle Freizügigkeit der Flower-Power-Phase nach.
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