John Mayall And The Bluesbreakers – Padlock On The Blues

Ach ja, John Mayall: Die wievielte Inkarnation der Bluesbreakers auf Padlock On The Blues an den Start geht, werden längst nur noch jene Hardcore-Fans nachvollziehen können, die auch all diese grauenhaften Mittsiebiger-Grütz-Platten des britischen Bluespaten im Schrank stehen haben: BOTTOM LINE zum Beispiel oder NO MORE INTERVIEWS. Verglichen damit kommt selbst Mayalls höchst durchschnittlicher Output der 90er Jahre einer musikalischen Offenbarung gleich, auch wenn wie jeder weiß-die letzten musikalischen Großtaten des Altmeisters allesammt aus den 6oern stammen, als ihm Könner wie Eric Clapton, Peter Green oder Mick Taylor zur Hand gingen. Nun also ein neues Album, das – Überraschung – erstens eine mitunter recht erfreuliche Sache ist, weil zweitens-logisch-auch hier versierte Sidemen am Werk sind: Joe Yuele und John Paulus geben eine leichtfüßige Rhythmusgruppe ab, aufgekratzte Bläser sorgen gelegentlich für etwas Drive, und dann ist da noch Gitarrist Buddy Whittington, dessen Soli manche Nullnummer aus dem Feuer reißen und selbst ein Remake von „A Hard Road“ erfrischend unpeinlich daherkommen lassen. Dagegen agiert der groß angekündigte John Lee Hooker – vorsichtig formuliert – eher unauffällig, derweil John Mayall an Harmonika, Gitarre, Piano, und Orgel tut, was er kann, und mit dünner Stimme ein paar nette und ein paar fade Songs singt. Ist alles nicht aufregend, aber

sehr solide.